Um Modellbildungen mit einem graphischen Editor durchzuführen,
gibt es den visuellen Editor VisEdit, mit dem ein Wirkungsgefüge
eines physikalischen Modells graphisch erstellt werden kann.
Besonders einfach ist das Arbeiten mit fertigten PAKMA-VisEdit-Projekten.
Zu einem fertigen
VisEdit-Modell gehört normalerweise ein entsprechendes
PAKMA-Projekt.
Während reine VisEdit-Dateien die Endung *.
ved tragen, werden
kombinierte PAKMA-VisEdit-Dateien mit der Endung *.
prv abgespeichert.
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Abb.2.55 Dialog beim Öffnen einer prv-Datei
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Nach Aufruf einer solchen Datei wird, je nachdem welche Art der Abspeicherung der Autor gewählt hat,
entweder PAKMA oder VisEdit aufgerufen oder es öffnet sich ein Fenster in welchem man selbst entscheiden
kann, ob man zunächst die Simulation oder das Wirkungsgefüge betrachten möchte.
Am günstigsten ist es, ein Projekt von PAKMA aus zu öffnen.
Neben den Projekt-Bemerkungen und einer Projekt-Vorschau gibt es dort den
Punkt
Projekt-Informationen (Abb.2.55). Dort ist eingestellt, unter welchen Bedingungen
das Projekt zuletzt gespeichert wurde. Falls man beim Öffnen selbst entscheiden
kann, ob man zunächst die Simulation oder das Wirkungsgefüge betrachten möchte, erscheinen die
Wahlmöglichkeiten in roter Schrift und
man muss zunächst die gewünschte Option durch Anklicken auswählen.
Betrachtet man zuerst das Modellbildungssystem, so kann hieraus über den Button

zur Simulation gewechselt werden. Somit können die modellierten physikalischen Sachverhalte an Hand von
ikonisch dynamischen Repräsentationen anschaulich überprüft und unter Umständen revidiert werden.
Wird zuerst das PAKMA aufgerufen, kann mittels Klick auf

nach VisEdit gewechselt und das zugehörige Wirkungsgefüge betrachtet werden.
Dort ist es möglich, das vorhandene Wirkungsgefüge an veränderte Fragestellungen anzupassen.
Beispiel : Modellierung einer gedämpften Schwingung
Es soll ein Wirkungsgefüge zur Beschreibung einer gedämpften Federschwingung erstellt werden, wobei
Stokes-Reibung vorausgesetzt ist.
Anstatt ein völlig neues Wirkungsgefüge zu erstellen, verwenden Sie das bereits vorhandene
Wirkungsgefüge einer ungedämpften Schwingung und ergänzen dieses.
Öffnen Sie das Projekt
federschwingung.prv und wechseln Sie
durch Klicken auf das Symbol

zu
VisEdit .
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Abb.2.56 Wirkungsgefüge des Projektes
federschwingung.prv einer harmonischen Schwingung
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Abb.2.57 Geändertes Wirkungsgefüge des Projektes zur Modellierung einer
einer gedämpften Schwingung
federschwingung2.prv
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Es öffnet sich das Wirkungsgefüge einer ungedämpften Schwingung (Abb. 2.56)
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Abb.2.58 Eingabe der Berechnungsformel für F_reib
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Dort setzen Sie, wie in
Kapitel 2.4.4 beschrieben,
eine zusätzliche Funktionsgröße mit dem Namen F_reib und der Bezeichnung "Reibungskraft"
sowie eine Konstante k mit der Bezeichnung "Reibungszahl"
in das vorhandene Wirkungsgefüge ein.
Die Reibungszahl soll in PAKMA über einen Schieber einstellbar sein. Aktivieren Sie daher
im Eigenschaftsdialog für die Konstante k das entsprechende Kontrollkästchen

, so wie es im Abschnitt
2.5.2 Das Konstantensymbol
beschrieben wurde.
Hier soll mit einer Reibungskraft gearbeitet werden,
die abhängig von Geschwindigkeit v
und der Reibungszahl k auf die Gesamtkraft einwirkt (Stokes-Reibung).
Setzten Sie daher sowohl von "v" als auch von "k" einen
Wirkungspfeil zu
"F_reib" sowie einen weiteren Wirkungspfeil von "F_reib" zu "F_ges".
Nun geben Sie noch die Gleichung zur Berechnung der Reibungskraft durch Doppelklicken
auf das Symbol "F_reib" und Wahl der Registerkarte "Berechnung" ein
(siehe Abb.2.58).
Da die Reibungskraft nun zusätzlich auf die Gesamtkraft einwirkt muss auch die
Berechnung der Funktionsgröße "F_ges" geändert werden zu "F_ges:=F_fed+F_reib".
Das geänderte Wirkungsgefüge ist in Abb.2.57 zu sehen.
Nun wird durch Klicken auf

das neue Kernprogramm an PAKMA übergeben.
Da sich das Projekt zuletzt im Sofortstartmodus fordert sie PAKMA automatisch auf,
in den Entwicklungsmodus zu wechseln um das Kernprogramm verändern zu können.
Bestätigen Sie diesen Wechsel mit "OK".
Gleichzeitig erhält der Benutzer dann im PAKMA einen
Hinweis über die automatische Erstellung des Schiebers für die Konstante k und die
Möglichkeit, die standardmäßig gewählten Minima- Maximagrenzen
durch Aufruf des Schiebers selbst zu wählen
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Abb.2.59 Ausgabe des Modells einer gedämpften Schwingung
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Jetzt können Sie das Projekt durch Klicken auf

aktivieren
und die Simulation einer gedämpften Schwingung betrachten.
Abbildung 2.59 zeigt die Ausgabe unter PAKMA für die Reibungszahl k=0,6 Ns/m.